Ein gelungenes Konzert, gespickt mit einem emotionalem Höhepunkt bot die Musikgesellschaft Kaiseraugst. Es ertönten viele poppige Megahits.
Paul Roppel (az Aargauer Zeitung)

Ein sehr breit gefächertes und mit zahlreichen Glanzstücken versehenes Konzertprogramm unter der versierten Stabführung von Mischa T. Meyer brachte grossartige Stimmung ins Jahreskonzert der Musikgesellschaft Kaiseraugst.

Wenn die Musikgesellschaft zum traditionellen Jahreskonzert einlädt, kommt im Dorf geschäftige Stimmung auf und die Mehrzweckhalle wird bis auf den letzten Platz besetzt.

Die vor 129 Jahren gegründete und mit rund 30 Mitglieder aufspielende Harmonieformation geniesst grosse Unterstützung im Dorf, was sich auch in der im Konzertprogramm integrierten Gönnerliste manifestiert, die 35 Gewerbebetriebe und Privatpersonen umfasst. Als Gegenleistung bietet das Korps unterhaltsame, ansprechende und für jeden Gusto Stimmung machende Musik. Das Korps bringt die Halle zum Vibrieren mit swingendem Jazz, mitreissender Filmmusik, poppigen Megahits sowie traditionellen Märschen und anforderungsreichen Suiten.

Mischa T. Meyer seit 5 Jahren Dirigent

Seit 5 Jahren steht nun Mischa T. Meyer am Dirigentenpult, der die Kaiseraugster Musikgesellschaft klangvoll zu formen weiss. «Mischa Meyer macht seine Arbeit souverän. Mit der Teilnahme in der zweiten Stärkeklasse strebt er mit uns am ‹Kantonalen› das nächste hochgesteckte Ziel an», freute sich Präsidentin Brigitte Schmid. Den Grundstein für den stimmungsvollen Konzertabend legte die neu formierte Wind- Band der Musikschule Kaiseraugst-Rheinfelden unter der Leitung von Ed Cervenka. Die zwei Dutzend Jugendlichen machten während einer halben Stunde mit einem wirkungsvollen und beeindruckenden Auftritt vor dem grossen Publikum beste Werbung in eigener Sache und dürften damit zusätzliche Fans gewonnen haben.

Das derart optimal eingestimmte Publikum überraschte die Musikformation nun mit dem grandiosen Marsch, dem lyrischen Walzer und dem phänomenalen Finale aus der 8 Sätze umfassenden «Jazz Suite No. 2» von Dmitri Shostakovich. Das ansprechende und herrlich klingende Tonwerk löste die mysteriösen Klänge des James Bond-Soundtracks «Skyfall» ab.

Mit einem rhythmisch packenden Medley an klassischen Rock-Hits aus der Fernseh-Serie «Glee Showstoppers» wurde nochmals kräftig nachgedoppelt und fleissig mitgeklatscht. Dann erntete die Formation einen Riesenapplaus mit dem aus Musikautomaten oder der Zirkuswelt bestens bekannten Gassenhauer «Entrance of the Gladiators», von Julius Fucik.

Emotionaler Höhepunkt

Jacob de Haans anspruchsvolle Wettbewerbskomposition «Kraftwerk» ermöglichte einen vertieften Einblick in das konzertante Gestaltungsvermögen der Formation. Einen besonders emotionalen Höhepunkt erlebte das Publikum mit der Uraufführung des von Mario Bürki komponierten «Meinrad Schmid-Marsches», einer Würdigung des verstorbenen Mitglieds, das dem Verein 65 Jahre die Treue hielt und als Persönlichkeit unvergessliche Akzente setzte. Anregend und mit erfrischender Leichtigkeit setzte die Formation glänzende Schlusspunkte mit den bekannten Melodien aus «Jungle Book», dem Musical «Singin’ in the Rain» und dem entfesselten Soloquartett «Lassus Trombones»